Am Sonntag starteten unsere erste, zweite und dritte Mannschaft in die neue Saison. Das machte die Aufstellung etwas kompliziert, da wir direkt im ersten Mannschaftskampf zwei Ersatzspieler benötigten. Glücklicherweise konnte unsere Zweite ebenfalls 4,5:3,5 gewinnen, obwohl Guido und Werner bei uns auf Punktejagd gingen.
Von der Aufstellung her sah es nach einer klaren Sache aus. An den Brettern 1 (Sascha), 2 (Carsten) und 7 (Guido) hatten wir deutliche DWZ-Vorteile. An den übrigen Brettern gab es keine nennenswerten Unterschiede. Leider haben wir ein paar Brettpunkte verschenkt und unsere Chancen nicht genutzt.
Nach einem frühen Remis von Chris an Brett 5 in ausgeglichener Stellung war ich der erste Chancentod. Anstatt das Remisangebot meines Gegners kurz nach der Eröffnungsphase anzunehmen, entschied ich mich dazu weiterzuspielen und nach Gewinnchancen zu suchen. Ich überzog die Stellung, übersah einen taktischen Trick und musste nach einigen erfolglosen Schwindelversuchen mit Minusfigur aufgeben.
Horst musste an Brett 4 ebenfalls eine unglückliche Niederlage einstecken, sodass es plötzlich 0:2 aus unserer Sicht stand. Guido profitierte von einem einzügigen Figureneinsteller seines Gegners. Die Partie war da praktisch gelaufen, aber sie dauerte dennoch bis zur Zeitkontrolle, ehe Guido den vollen Punkt einfahren konnte. Jan Eric an Brett 6 und Werner an Brett 8 konnten ihre Gewinnchancen nicht nutzen. Werner hatte zwei aktive Türme und das Läuferpaar gegen zwei nicht so aktive Türme mit Läufer und Springer. Er machte lange Druck, doch irgendwann verpuffte seine Initiative und die Partie endete Remis. Jan Eric konnte in einem Endspiel mit Turm und gleichfarbigen Läufern in die gegnerische Stellung eindringen und einen Bauern erobern. Sein Gegner konnte dank seines aktiven Turms und Königs die Züge wiederholen..
Zu dem Zeitpunkt standen Sascha und Carsten bereits auf Gewinn, sodass sich Jan Eric auf die Zugwiederholung einlassen konnte. Carsten und sein Gegner spielten beide auf Angriff, doch Carsten behielt im Duell der gefährdeten Könige die Oberhand und konnte in der Zeitnotphase die Dame für den Turm gewinnen. Sascha spielte mal wieder eine seiner unnachahmlichen Würgeschlangenpartien. Er nahm den Gegner in den Schwitzkasten und drückte ihn immer weiter nach hinten, ohne auch nur einen Hauch von Gegenspiel zuzulassen.
Insgesamt haben wir drei halbe Punkte liegen gelassen und trotzdem noch gewonnen. Witzigerweise stehen wir mit diesem knappen Sieg auf dem geteilten ersten Platz, da bis auf ein weiteres 4,5:3,5 alle anderen Mannschaftskämpfe 4:4 endeten.