Etwa 10 Spiele in Folge haben wir von der 4. Mannschaft saisonübergreifend verloren. Ich habe es nicht gezählt, aber gefühlt war es so. Aber mir war immer klar: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Kinder besser werden und irgendwann auch gewinnen. Zudem haben wir einige Verstärkungen bekommen durch Tim Grygosch und Florian Stenzel, die zum Glück wieder mitspielen. Heute haben wir dann endlich mal wieder gewonnen - und wie! 17:5 (oder 5.5:0.5 nach "normaler" Wertung) - ein Kantersieg gegen Horrem 3. Nun gut, wir hatten vorher schon fast gewonnen, denn unsere Gegner ließen zwei Bretter frei: Brett 6 mit Ankündigung und Brett 3 spontan nach akutem Krankheitsfall. So konnte sich Can direkt wieder auf den Weg nach Hause machen, während Daniel mit Karsten Mielk trainierte. Apropos: Karsten und Johannes verzichteten auf ihre Einsätze zu Gunsten der Jugendlichen und Kinder, so wie wir es oft bei Heimspielen machen. Jan an Brett 4, einer der Shootingstars unseres Vereins, machte mit seiner ebenfalls jugendlichen Gegnerin kurzen Prozess. Im Grunde musste er nur auf Fehler warten, nutzte diese dann aber auch konsequent aus. Damit hatten wir bereits nach einer halben Stunde den Mannschaftskampf gewonnen. Aber wir blieben gierig, so wie gestern (leider) Leipzig gegen den FC, und wollten noch mehr Siege einfahren. 

Miro dominierte an Brett 5 durchgehend seine Partie und konnte ebenfalls deutlich gewinnen. Die beiden anderen Partien waren hart umkämpft. An Brett 2 spielte der erst 11jährige Ivan Don, ein ukrainischer Flüchtlingsjunge, gegen Florian Stenzel - und das sehr, sehr gut. Wie wir später von der Nummer 1 der Gegner (Johann-Peter Nothhelfer, DWZ 1455) erfuhren, gewinnt Ivan im Training auch schon mal gegen ihn. In verwickelter Stellung mit vielen Abtauschmöglichkeiten behielt Ivan den besseren Überblick und ging mit Qualitätsgewinn heraus. Doch Florian hatte auf die Unerfahrenheit seines Gegners spekuliert und spielte eiskalt auf Matt aus dem Hinterhalt. Der Junge hatte nur Augen für seinen eigenen Angriff und übersah diese Falle - Zack, verloren. Nun blieb nur noch Tim gegen den bereits erwähnten einzigen Ü20er am heutigen Wettkampftag an Brett 1. Und die Partie war für eine Kreisklassepartie wirklich sehr ansehnlich und hätte so auch in der Bezirksliga ablaufen können. Das bewies auch die anschließende Analyse mit der Engine. Am Ende spielte Tims Gegner, der zuvor bereits Remis angeboten hatte, eher intuitiv und schnell, weil er nach Hause wollte, erwischte dabei aber fast immer den Computerzug und ließ gekonnt einen Springer für einen Freibauern ungedeckt und angegriffen stehen. So konnte Tim trotz aller Bemühungen und herausragender Leistung keinen entscheidenden Vorteil mehr erzielen und schlug dann selbst ein Remis vor, das auch sofort angenommen wurde. Mit unserem riesigen Pool an jungen Talenten werden wir nun die dritte Mannschaft so oft wie möglich mit Ersatz versorgen. Und sehr gerne auch die zweite Mannschaft. Man muss nur bei uns anfragen! Mein Motto: Lieber die Kinder und Jugendlichen spielen lassen als Bretter frei lassen oder gar kampflos verlieren. Sie sind heiß.