Nichts deutete an diesem grauen und verregneten Tag darauf hin, dass es ein spektakulärer Schachsonntag in Rheinbach, im Erzbischöflichen St. Josef Gymnasium, welches 1911 gegründet wurde, werden könnte. In der sechsten und vorletzten Runde der Verbandsliga Süd ging es für die zweite Mannschaft zum Auswärtsspiel. Mit einem Mannschaftserfolg hätten wir unsere theoretischen Chancen auf den Klassenerhalt wahren können. Wohlgemut, aber leider nur zu siebt, kamen wir am Kurpark an. Immer noch schoben sich die grauen Wolken über unsere Köpfe hinweg und es regnete so vor sich hin. Fast in Bestbesetzung erwartete uns die erste Mannschaft aus Rheinbach in der Mensa des Gymnasiums. Jonte, der beim letzten Mannschaftskampf am achten Brett als Joker gewinnen konnte, hatte dieses Mal einen schweren Stand gegen Rainer Hilpert, DWZ über 1900. Er zog leider den kürzeren. Vielen Dank an Jonte für das Einspringen als Ersatzmann!

Am 23.10.2022 spielte Niederkassel II gegen Brühl III in der Verbandsliga-Süd unentschieden. Über sechs Stunden wurde nach dem besten Zug gesucht, gestöbert und gefunden oder auch nicht. Schon früh nutzte Dr. Löffler mit über 90 Jahren routiniert die Gunst der Stunde. Mit dem klassischen Einschlag auf f7 brachte er seine Mannschaft in Führung.

Nach unserem Aufstieg in die Verbandsliga Süd sehen wir uns mit einem höheren Spielniveau konfrontiert. Daniel, Ralf, Markus und Karsten gelang am ersten Spieltag ein Remis. Die anderen vier Mitsteiter:innen mussten sich leider früher oder später geschlagen geben. Hans-Joachim hatte es besonders unglücklich erwischt. Er hätte nur eine Springergabel des Gegners verhindern müssen und hätte danach angenehmes weiteres Spiel gehabt. Dem Gegner von Karl-Heinz gelang es, ein in meinen Augen nicht offensichtliches Figurenopfer zum Sieg zu führen. Am Ende des Tages hieß es 2:6 bzw. 12:20.

Die neue 2. Mannschaft: Hier vor dem Wettkampf noch bestens gelaunt

Melanie stand gestern lange Zeit schlechter. Ihr gelang am Ende aber ein Remis gegen einen Gegner mit ca. 50 DWZ mehr per Dauerschach, das aber nicht mehr ausgespielt wurde. Gut gekämpft! Karl-Heinz willigte in ein Remis ein, bei einer Partie mit kaum Ungleichgewichten. Jochen spielte am längsten (65 Züge) und war sehr nah dran am ersten Verbandsliga-Brettsieg für Niederkassel gegen einen nominell wesentlich stärkeren Gegner! Er stand mit Schwarz ab Zug 30 zwischen -4 und -7 laut Stockfish, fand aber leider an mehreren Stellen die richtigen Züge nicht. Sehr schade und am Ende nur Remis. Die anderen Schachkameraden schauten wieder in die Röhre und mussten ihren Gegnern zum Sieg gratulieren. Das Endergebnis war 21:11 bzw. 6,5:1,5. Da alle Ligakonkurrenten in zwei Spieltagen mindestens ein Mannschaftsremis erreichen konnten, ist für uns aktuell Platz 8 von 8 in der Tabelle vorgesehen, ein Abstiegsplatz. :-(

Der heutige Mannschaftskampf war für uns reine Formsache. Aachen als spielstärkste Mannschaft wollte in die NRW-Klasse aufsteigen und wir hätten mit einem Aufstieg nichts gewonnen gehabt bei gleichzeitigem Abstieg der 1. Mannschaft aus der NRW-Liga in die NRW-Klasse. Weitere Mannschaften kamen für den Aufstieg nicht mehr in Frage. Nachdem Guido an Brett 1 ein rasches Remis erzielt hatte, lagen rasch weitere Remisangebote auf dem Tisch und der Mannschaftskampf endete 12 : 12 unentschieden. Damit sind wir in der Abschlußtabelle 4., punktgleich mit dem Tabellendritten und mit einem Punkt weniger als unser heutiger Gegner Aachen als dem 2. Aufsteiger.
Unserem Gegner und der Langenfelder Mannschaft gratulieren wir zum Aufstieg in die NRW-Klasse! Wir selbst können mit dem Ablauf dieser schwierigen Saison zufrieden sein. Der Nicht-Abstieg war nach dem 4. Spieltag erreicht. Wir haben uns gegen den Tabellenersten aus Langenfeld teuer verkauft. Der Kampf gegen Herzogenrath ging unentschieden aus und gestolpert sind wir nur in Leverkusen, wo wir nicht über ein Unentschieden hinaus kamen. Dabei hatten wir immer alle Bretter besetzt und waren auf insgesamt nur 3 Ersatzstellungen angewiesen. So funktioniert eine intakte Mannschaft !
Mit einer gewissen Restunsicherheit zeichnet es sich jetzt bereits für die nächste Saison ab, daß wir entgegen anfänglicher Befürchtungen zusammen bleiben können und durch einzelne Spieler aus der ehemaligen 1. Mannschaft verstärkt werden. Ich denke, daß ich die Stimmungslage in der 2. Mannschaft korrekt wiedergebe, wenn ich sage, daß wir die Herausforderung in der NRW-Klasse annehmen wollen und dadurch zusätzlich motiviert sind. Ich möchte mich für den Einsatz aller Spieler bedanken, die mir meine Aufgabe als Mannschaftsführer bei der Aufstellung der Mannschaft in dieser schwierigen Saison mit zuletzt 3 Mannschaftkämpfen im Mai leicht gemacht haben!